Manch einer baut sich ein Haus aus Holz, manch einer pflanzt sich Bäume in den Garten, damit der Verkehr nicht zu laut schallt und ganz viele verbringen ihre Freizeit in der Natur und im Wald – frische Luft tanken, Sport treiben, Stille genießen, Natur erleben. Die Bedeutung unseres Waldes ist enorm, denn er bietet uns Nutzen, Schutz und Erholung. Dass unser Wald wertvoll ist, hat längst jeder begriffen, doch spielen Achtsamkeit und Respekt gegenüber unserer Natur eine genauso entscheidende Rolle in unserer Gesellschaft.
Mit ca. 56.000 Hektar Waldfläche (vor der Borkenkäferkrise) hier im Märkischen Sauerland leben wir in einer der waldreichsten Region NRWs. Davon werden 132 Naturschutzgebiete mit einer Gesamtfläche von ca. 3.703 Hektar gezählt. Folgend geben wir Euch einen Auszug zu den einzelnen Funktionen unseres Waldes:
Funktion Nutzen:
– Der Wald dient zur Reinhaltung des Grundwassers – durch die Filterwirkung des Waldbodens wird Wasser mechanisch und biologisch gereinigt.
– Die Gefahr der Entstehung von Hochwasser wird vermindert, da stark durchwurzelte Waldböden eine hohe Wasserspeicherkapazität aufweisen und der Wasserabfluss an der Oberfläche verzögert wird.
– Die Wurzeln von Waldbäumen und waldtypischer Vegetation erhöhen um ein Vielfaches die mechanische Festigkeit des Bodens.
– Durch die Gewinnung von Saatgut werden Bäume vermehrt.
– Als wichtiger Wirtschaftsfaktor liefert unser Wald den immer nachwachsenden Rohstoff Holz, für die Produktion von Papier, Möbeln, Spielsachen und vieles mehr.
Funktion Schutz:
– Die Anfälligkeit des Bodens gegenüber von Erosion durch Wasser und Wind wird erheblich minimiert.
– Der Wald schützt vor Kaltluftschäden und schafft einen Ausgleich von Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsextremen.
– Das Klima in Verdichtungsräumen wird durch Luftaustausch verbessert.
– Zahlreiche Lebewesen und Pflanzenarten haben ihren Lebensraum im Wald.
– Der Wald dient als natürlicher Lärmschutz.
Funktion Erholung:
– Der Wald ermöglicht vielfältige Aktivitäten im Bereich der Erholungsnutzung und Freizeitgestaltung.
– Das waldtypische Klima und die reine Luft prägen als Kontrast unser Landschaftsbild und tragen somit zur Erholung und Gesundheit bei.
– Vielerorts beherbergt der Wald verborgene Relikte der menschlichen Kulturgeschichte.
– Der Wald kann besondere Naturerlebnisse durch freie Zugänglichkeit und Fläche im besonderen Maße realisieren.
Jeder, der sich im Wald aufhält, ist nur „Waldbesucher“, denn 2/3 der Wälder sind privates Eigentum. Als Natur- und Kulturraum unterliegt der Wald unserem Freizeitnutzen, vorrangig dient der Wald jedoch der Bewirtschaftung. Fast alle Waldwege, auf denen wir uns bewegen, wurden dazu angelegt. Um unseren Wald nutzbar zu machen, den Schutz der Wälder zu gewährleisten und als Erholungsort zu sichern, sind Förster, Forstwirte, Jäger, Harvester-Fahrer oder Rücker tagtäglich mit den Arbeiten im Wald beschäftigt, insbesondere zur Behebung der durch die aktuellen Wetterverhältnisse sowie der Borkenkäferplage verursachten Schäden im Wald.
Die Gründe für Schäden im Wald liegen in erster Linie am starken Klimawandel. Die extreme Hitze, starke Stürme, die allgemeine Trockenheit, Starkregen oder starker Hagel gefährden und schwächen unsere Wälder, genauso wie Wildschäden. Aber vor all dem lässt Förstern und Waldexperten der Borkenkäfer keine Ruhe. Die vorherrschende Trockenheit und Hitze im Sommer begünstigen eine schnelle Vermehrung des Borkenkäfers. Dieser frisst sich von Fichte zu Fichte und vernichtet damit unzählige Fichten und somit ganze Wälder, was zugleich eine Minderung der Erholungs- und Schutzfunktion unseres Waldes sowie massive Ertragsverluste für Waldbesitzer bedeutet.
Damit unser Wald sich an den veränderten Klimawandel mit Niederschlags- und Temperaturverhältnissen anpassen kann, befindet sich unser Wald mitten im Umbau. Förster und Waldexperten koordinieren u.a. das Fällen befallender kranker Bäume, den Abtransport von Baumstämmen, die Sicherung und Freiräumung der Wege, geben Beratung bei der Baumartenwahl zur Wiederaufforstung und vieles mehr.
Ein schönes Beispiel für aktive Hilfe und Umbau in unserer Region ist der Verein Heesfelder Mühle e.V., der sich dem Naturschutz und der Kulturlandschaftspflege zugeschrieben hat, um Natur und Landschaft sowie eine umweltverträgliche Landwirtschaft wieder in Einklang miteinander zu bringen. Der Verein Heesfelder Mühle hat u.a. eine ca. 30 Hektar große Fläche im Sinne des Naturschutzes wiederhergerichtet. Dabei wurden Fichtenmonokulturen in bodenständige Laubwälder umgewandelt, Hecken und Streuobstwiesen gepflanzt und neue Amphibienteiche angelegt. Dass die richtige extensive Bewirtschaftung für den Naturschutz einer Wiese von großer Bedeutung ist, spiegelt sich hier wider. Auf den Wiesen mit Obst und Orchideen kommen Tiere und Pflanzen wieder, die selten geworden sind, und eine zunehmende Vielfalt an Kräutern und Gräsern zeigt sich.
Wie können wir zum Schutz unseres Waldes beitragen? Verständnis – Respekt – Richtiges Verhalten
Ganz wichtig ist Verständnis zu zeigen und Rücksicht zu nehmen für die derzeitige Situation im Wald mit teilweiser Beeinträchtigung der Wege durch Forstarbeiten. Viele Menschen sind tagtäglich damit beschäftigt unseren Wald Hilfe zu leisten.
Seid respektvoll vor anderem Eigentum, anderen Waldbesuchern, den im Wald arbeitenden Menschen, Tieren und Pflanzen, Förstern und Försterinnen.
Verhaltet Euch den Regeln entsprechend wie nicht von den Wegen abzweigen, kein Müll hinterlassen, Rauch- und Feuerverbot 01. März bis 31. Oktober, auf den dafür vorgesehenen Parkplätzen parken, nicht bei Sturm/Unwetter in den Wald gehen.
Achtet auf Euch und unsere Welt, in der wir leben!
Textquelle: Wald und Holz NRW / Heesfelder Mühle e.V.